Überlaufinkontinenz
Menschen, die an Überlaufinkontinenz leiden, trinken häufig weniger, da sie zu große Angst haben, dass Sie ungewollt Harn verlieren, wenn sich die Blase füllt. Die Sorge, dass der Urin ungewollt ausläuft, ist für sie sehr real, so dass sie ihre Flüssigkeitsaufnahme so weit wie möglich einschränken. Die Überlaufinkontinenz bezeichnet also eine Form der Harninkontinenz bei der es zu sogenanntem Harnträufeln kommt. Sie tritt bei Männer häufiger auf als bei Frauen.
Damit die Überlaufinkontinenz nicht Ihr Leben bestimmt und Sie wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen können, ist es besonders wichtig, dass sie bei den ersten Anzeichen einer Überlaufinkontinenz einen Arzt aufsuchen. Denn nur ein/e Facharzt/Fachärztin kann eine Entscheidung bezüglich der am besten geeignetsten Therapiemaßnahmen treffen.
Zwar können die Betroffenen Hilfsmittel wie Ein- und Vorlagen oder Windeln verwenden, die häufig als sehr unangenehm empfunden werden, jedoch behandelt dies nicht die Ursache des Problems sondern nur dessen Auswirkungen.
Um den Ursprung Ihrer Überlaufsinkontinenz zu behandeln gibt es dank neuer Technologien überzeugende Methoden zur Behandlung von Harninkontinenz – die Magnetfeldtherapie und Lasertherapie. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über diese Form der Harninkontinenz und wie sie sich am besten behandeln lässt.
Übersicht
Definition - Was ist eine Überlaufinkontinenz?
Als Überlaufinkontinenz wird eine Form der Blasenschwäche bezeichnet, bei der es zu Harnträufeln ohne spürbaren Harndrang kommt. Im Gegensatz zu anderen Blasenentleerungsstörungen liegen der Überlaufinkontinenz keine Probleme mit der Muskulatur oder dem Bindegewebe zugrunde. Vielmehr liegt eine organische Störung des Gleichgewichts zwischen Blasen- und Harnröhrendruck vor. Männer leiden häufiger an einer Überlaufinkontinenz als Frauen. Betroffene fürchten, dass jederzeit unwillkürlich Urin abgehen kann. Deshalb trinken sie in der Regel sehr wenig, was sich jedoch negativ auf die Gesundheit auswirkt. Beim Wasserlassen können Betroffene ihre Blase nie gänzlich leeren, der größte Anteil des Urins bleibt zurück. Mit der Zeit entwickelt sich die Blase zu einer sogenannten Überlaufblase. Dabei handelt es sich um eine stark vergrößerte Blase, die mehrere Liter Harn fassen kann. In Deutschland sind rund 10 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Wie häufig es sich dabei um eine Überlaufinkontinenz handelt, bleibt ungeklärt.
Ursache der Überlaufinkontinenz
Eine Überlaufinkontinenz kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen ist die Erkrankung durch eine Harnabflussstörung bedingt. Auch eine Unterfunktion der Blasenmuskulatur gehört zu den häufigen Ursachen für eine Überlaufinkontinenz. Allgemein unterscheidet man zwischen einer obstruktiven und einer funktionellen Überlaufinkontinenz.
Ursachen bei obstruktiver Überlaufinkontinenz
Für die obstruktive Überlaufinkontinenz ist eine Abflussstörung der Blase verantwortlich, die zu ungewolltem Harnstau führt. Letzterer hat einen hohen Druck in der Harnblase zur Folge, wodurch es zu einer unkontrollierten Blasenleerung kommt. Dabei gehen nur äußerst geringe Harnmengen ab, der Restharn bleibt in der Blase zurück. Bei Frauen liegt die Ursache in der Regel bei einer Gebärmuttersenkung, die ihrerseits unterschiedliche Gründe haben kann. Auch hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre können an der Überlaufinkontinenz schuld sein. Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata als häufigste Ursache genannt werden.
Ursachen bei funktioneller Überlaufinkontinenz
Bei einer funktionellen Überlaufinkontinenz ist die Muskulatur der Blase geschwächt, was dazu führt, dass sie sich nicht mehr stark genug zusammenziehen kann, um sich zur Gänze zu entleeren. Gründe dafür können neurologische Erkrankungen, Nervenschädigungen, wie z.B. bei Diabetes Mellitus, Tumore, Operationen ebenso wie ein Bandscheibenvorfall sein.
Überlaufinkontinenz - Frauen und Männer im Vergleich
Die Überlaufinkontinenz betrifft Frauen häufiger als Männer – inwiefern sich die Auswirkungen einer Überlaufinkontinenz auf die Blase von Frauen und Männern auswirkt, sehen Sie in diesem Überblick!
Überlaufinkontinenz bei Frauen
- Häufigste Ursache: Gebärmuttersenkung
- Operationen
- Blasensteine
- Harnröhrenvernarbungen
- Bandscheibenvorfälle
- Tumore, z.B. der Harnröhre, der Blase und anderer Organe des Unterleibs
Überlaufinkontinenz bei Männern
- Häufigste Ursache: Vergrößerung der Prostata
- Operationen
- Blasensteine
- Harnröhrenvernarbungen
- Bandscheibenvorfälle
- Tumore, z.B. der Harnröhre, der Blase und anderer Organe des Unterleibs
Welche Faktoren können eine Überlaufinkontinenz begünstigen?
- Übergewicht und Bewegungsmangel
- ungenügende Flüssigkeitszufuhr
- Stress, Despressionen und andere seelische Belastungen
Welche Symptome kommen bei einer Überlaufinkontinenz vor?
Das Hauptsymptom einer Überlaufinkontinenz ist das häufige Urinieren mit einer sehr geringen Harnmenge. Da viel Urin in der Blase zurückbleibt, kommt es zwischen den Toilettengängen zum sogenannten Harnträufeln. Betroffene spüren dabei keinen Harndrang. Gelegentlich klagen Betroffene über Schmerzen im unteren Bauchbereich.
Welche Folgen hat eine Überlaufinkontinenz?
Eine Überlaufinkontinenz kann unangenehme Folgen haben. So kann es nach dem Harnträufeln zum Beispiel zu Hautirritationen kommen, da der Harn einen niedrigen pH-Wert und somit einen hohen Säuregehalt aufweist. Bleibt die Krankheit unbehandelt, staut sich der Harn in den Nieren und Harnleitern. Dies kann zu einer Niereninsuffizienz (Funktionsverlust der Nieren) oder zu einer Harnvergiftung führen.
Therapie bei einer Überlaufinkontinenz
Der Arzt wählt die passende Behandlung abhängig von der Ursache für die Erkrankung. Harnabflusshindernisse müssen entfernt werden – das gilt vor allem für Tumore. Eine vergrößerte Prostata kann sich mit den entsprechenden Medikamenten zurückbilden. Liegen jedoch andere Ursachen vor, wird die Überlaufinkontinenz mithilfe einer der folgenden Methoden behandelt:
Die in den Vereinigten Staaten entwickelte Magnetfeldtherapie kommt bei verschiedenen Formen der Inkontinenz zum Einsatz. Dabei dringen die Magnetwellen mehrere Zentimeter tief in den Beckenboden ein, wo sie Nerven aktivieren. Die Muskeln ziehen sich zusammen und entspannen sich, wodurch die Beckenmuskulatur trainiert wird. Die Magnetfeldtherapie kann als Vorbereitung oder Zusatz zum Beckenbodentraining in Anspruch genommen werden.
- Spürbare Wirksamkeit bereits nach der 1. Anwendung
- Unkomplizierte Anwendung - Sie bleiben während der Behandlung vollkommen bekleidet
- Die Kraft und Ausdauer Ihres Beckenbodens wird trainiert - ganz ohne Anstrengung
Die Lasertherapie zur Behandlung einer Inkontinenz ist ein innovatives Verfahren. Sie kommt bei Frauen zum Einsatz und stellt eine Alternative zur konservativen vaginalen Schlinge (TVT) dar. Mithilfe eines schonenden Lasers wird das Bindegewebe gestrafft. Es regeneriert sich, sodass sich die erforderliche Festigkeit wieder einstellt. Die Lasertherapie wird ambulant durchgeführt. Eine Behandlung dauert rund 30 Minuten, wobei mind. ein bis drei Einzelsitzungen notwendig sind.
- Schonend Behandlung ohne Verletzungen
- Stützfunktion der Blase und Harnröhre wird verbessert
- Verbesserung der sexuellen Befriedigung
- Scheidentrockenheit wird vermindert
Weitere Therapiemöglichkeiten Beckenbodentraining
Eine starke Beckenbodenmuskulatur kann eine Überlaufinkontinenz verringern. Um die Muskulatur zu stärken, empfiehlt sich Beckenbodentraining. Mithilfe gezielter Übungen werden die Muskeln des Beckenbodens gestärkt. Da diese Muskeln von außen nicht sichtbar sind und man sie beim Training nicht unbedingt fühlt, bedarf es der speziellen Anleitung eines Physiotherapeuten.
Wie geht man mit einer Überlaufblase um?
Prävention von Überlaufinkontinenz
Auslöser und Ursachen dieser Art von Inkontinenz geben einen ersten Hinweis darauf, wie diese vorzubeugen ist. Manche Auslöser (wie z.B. das Alter) lassen sich natürlich nicht beeinflussen. Andere hingegen können zur Prävention von Inkontinenz beitragen.
Obstruktive Überlaufinkontinenz verhindern
- Beckenbodentraining (Prävention einer Gebärmutter- bzw. Scheidensenkung)
- Gesunder Lebensstil
- Sport betreiben
- Haltung verbessern
- Übergewicht vermeiden (Prävention von Bandscheibenvorfällen, Prostatavergrößerungen und Diabetes mellitus)
Funktionelle Überlaufinkontinenz verhindern
- Gesunde Ernährung
- Für genügend Vitamin D sorgen
- Übergewicht vermeiden oder reduzieren
- Nicht rauchen
- Sport betreiben
- Gehirn trainieren (z.B. durch den Erlern eines Instruments oder einer Fremdsprache)
- Medikamente prüfen (pflanzliche Präparate in Erwägung ziehen)
Zusammen fassend ist zu sagen: Überlaufinkontinenz betrifft Frauen und Männer ab der Lebensmitte. Für die richtige Therapie ist es notwendig, die Ursachen der Blasenschwäche herauszufinden, um den Betroffenen bestmöglich zu helfen.
Sie leiden unter Beschwerden der Blase und möchten dies untersuchen lassen? Kontaktieren Sie Dr. Friedrich Gill für eine erste Untersuchung!
Verlieren Sie häufiger ungewollt Urin?
Grund dafür könnte eine Form von Inkontinenz sein! Dank neuer, innovativer Methoden verhelfe ich Ihnen zu einem neuen Lebensgefühl.