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Behandlungsablauf

Da im Medizinischen Zentrum Margareten in 1050 Wien seit Jahren die Problematik des ungewollten Harnverlustes im Fokus steht, werde ich im Weiteren den Behandlungsablauf der Therapien gegen Inkontinenz skizzieren.

Da die erste Frage seitens der Patienten/Patientinnen meistens ist, ob die Behandlung gegen Inkontinenz schmerzhaft ist, möchte ich vorarb gleich hervorheben: NEIN, die Therapie gegen Inkontinenz ist nicht schmerzhaft! 

Übersicht

1. Gynäkologische Voruntersuchung

Die gynäkologische Voruntersuchung ist für Frauen ca. alle 8 Monate empfohlen. Für einen erfahrenen Urogynäkologen ist es während der Untersuchung meistens eine „Blickdiagnose“, ob ein Inkontinenzproblem besteht.

Bei der von mir schon tausende Male gestellte Frage: „Verlieren Sie Harn beim Lachen, Niesen, Husten, Springen bzw. schwerem Heben, oder Nachts, wenn Harndrang besteht und noch vor dem Erreichen der Toilette etwas Urin abgeht“, kommt meistens die Antwort – „Eigentlich nicht!?“

Hinterfragt man genauer und lässt das „eigentlich“ weg, so stellt sich in 90% der Fälle heraus, dass bereits zumindest eine beginnende Inkontinenz besteht! 

Haben Sie deshalb keine Scheu offen mit Ihrem behandelnden Arzt über unerwünscht auftretende Probleme zu sprechen!

Daraufhin folgt die genaue Abklärung, teils im Gespräch, oder wenn nötig mittels der sogenannten urodynamischen Messung. Das ist ein Gerät, welches schmerzfrei die Druckverhältnisse in der Harnröhre, Scheide und Beckenboden misst und dadurch genau eruieren kann, ob es sich um eine reine Stress-, Drang-, oder Mischinkontinenz handelt).

Die richtige Behandlungsmethode finden

Nach genauer Definition der vorliegenden Inkontinenz wird mit dem Patienten/der Patientin die passende Behandlungsstrategie definiert. 

Bei einer reinen Belastungs- oder Stressinkontinenz, die sehr oft mit einer Scheidensenkung verknüpft ist, kommt der vaginale „Smoothlaser“ zum Einsatz. Bei dieser Therapieform wird, auf dem gynäkologische Untersuchungsstuhl liegend, ein Glaszylinder in die Scheide eingeführt (ca. 3 cm im Durchmesser). In diesem Zylinder rotiert die Lasersonde, die sich computergestützt kontinuierlich 360 Grad dreht und so die Scheidenwände „bestrahlt“. Dieser Vorgang dauert ca. 20 Minuten und ist völlig schmerzfrei! Alle 3-4 Wochen sollte eine Wiederholung stattfinden und das 4 mal hintereinander. Jährlich werden 2 Auffrischungssitzungen empfohlen, um das Scheidengewebe „aufzufrischen“ und die bestmöglichen Therapieresultate zu erzielen.

Ist die Scheiden- und/oder Gebärmuttersenkung deutlicher ausgeprägt, kombiniere ich die Behandlungen mit dem „Magnetfeldstuhl“. Im Unterschied zum Laser, der vor allem die Scheidenhaut stärkt (Neubildung von Gefäßen und Kollagen, Zunahme der Dicke und Spannkraft) bewirkt das Magnetfeld eine Stärkung der gesamten Beckenbodenmuskulatur! Insgesamt sind 12 Sitzungen, 2-3x/ Woche empfehlenswert, also 4 bzw. 6 Wochen Dauer im Anschluss, oder zwischen den Lasertherapien. Wie beim Laser werden 1 Mal pro Jahr 4 Auffrischungssitzungen empfohlen. Im wahrsten Sinne Sitzungen, denn Sie brauchen sich nur – ohne die Kleidung abzulegen – auf den Magnetfeldstuhl zu setzen und 30 Minuten das angenehme, prickelnde Gefühl der Muskelkontraktionen zu genießen.

Handelt es sich um eine „Mischinkontinenz“, meist verursacht durch eine Kombination der Stress- und Dranginkontinenz, wird das Behandlungsszenario um die sogenannte „intraurethrale Laserbehandlung“ erweitert. Dabei wird, ebenfalls völlig schmerzfrei eine 3 mm dünne Lasersonde in die Harnröhre , nach vorhergehender Harnkontrolle, ob Bakterien vorhanden sind, eingeführt und die Harnröhre mit dem Laserstrahl behandelt. Die Wirkung besteht in der Neubildung der Mukose (Schleimhaut) und Stärkung des Verschlußmuskels, Dauer der Intervention ca. 5 Minuten, ebenfalls 3-4 Sitzungen, liegend auf dem gynäkologischen Untersuchungsstuhl, im Abstand von 3-4 Wochen; Wiederholung jährlich 2 mal.

Die Erfolge der Behandlung sind erwiesen!

Die Erfolgsrate bei meinen Patientinnen ist jenseits von 90%! Laut den neuesten wissenschaftlichen Publikationen ist die Zufriedenheitsrate nach einem Beobachtungszeitraum von 18-24 Monaten bei über 77%!

Natürlich ist diese Behandlungsstrategie mit einem finanziellen Aufwand verbunden, da es leider nicht von den Krankenkassen bezahlt wird (Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten). Bedenken Sie aber auch, was es kosten würde, Jahrzehnte lange Behelfsmittel im Sinne von Binden, Windeln etc. zu benötigen. Das Wichtigste dabei ist: Sie ersparen sich durch die Behandlung in den meisten Fällen eine Operation in Narkose, verbunden mit ca. 6 Tagen Spitalsaufenthalt und bis zu 6 Wochen Arbeitsausfall und Schmerzen! Im schlimmsten Fall wird nach einigen Jahren erneut eine operative Intervention notwendig!

Zögern Sie also nicht, rechtzeitig etwas für Ihre Gesundheit zu tun! Bei Fragen, oder Unklarheiten kontaktieren Sie mich gerne!