Zum Inhalt springen

Menopause: Wenn die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten

Die Menopause ist eine natürliche Entwicklungsphase im Leben einer Frau und dennoch für die meisten ein gefürchteter Wendepunkt. Viele Frauen wären gern besser informiert über das, was während dieser Zeit in ihrem Körper geschieht. Diese Lücke möchten wir schließen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie alles, was sie über die Menopause und damit einhergehenden Wechseljahresbeschwerden wissen müssen.

Flatlay-Darstellung Menopause auf pinkem Hintergrund

Übersicht

Was ist die Menopause?

Menopause stammt von den griechischen Worten „men“ für „Monat“ und „pausis“ für „Stillstand“ ab. Sie ist das Gegenstück zur Pubertät und bezeichnet die letzte Regelblutung einer Frau ohne Entfernung der Gebärmutter. Die Menopause schließt somit die Wechseljahre ab und definiert das Ende der fruchtbaren Phase. Sie setzt bei Frauen im Durchschnitt zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr ein und lässt sich nur rückblickend ermitteln, da niemand vorab weiß, ob es noch einmal zu einer Menstruationsblutung kommt oder nicht.

Wie kommt es zur Menopause?

In der fruchtbaren Phase einer Frau produzieren ihre Eierstöcke die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Die Hormone haben die Aufgabe, die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten.

Östrogen ist für die Fruchtbarkeit und die Geschlechtsentwicklung wichtig, während unter dem Einfluss von Progesteron die Gebärmutterschleimhaut so umgewandelt wird, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Falls keine Einnistung stattfindet, fällt die Konzentration der Geschlechtshormone ab und die Monatsblutung tritt ein. Ein neuer Zyklus beginnt und innerhalb des Eierstocks reifen neue Follikel heran.

In den Wechseljahren neigt sich die Reserve der Eizellen ihrem Ende zu. Die Produktion der Sexualhormone beginnt zu schwanken und der Eisprung wird seltener. Häufig werden die Abstände zwischen den Menstruationsblutungen zunächst kürzer und dann immer länger. Sobald die Eizellen vollständig aufgebraucht sind, tritt die Menopause ein. Eine Schwangerschaft auf natürlichem Weg ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.

Was sind Wechseljahresbeschwerden?

Was sind Wechseljahres-beschwerden?

Die Wechseljahre einer Frau – auch Klimakterium bezeichnet – ist die Zeit des Übergangs von der fruchtbaren in die nicht fruchtbare Lebensphase. Während dieser Veränderung kann es zu Schwankungen kommen, die sich in typischen Wechseljahresbeschwerden äußern. Sie werden als klimakterisches Symptom zusammengefasst und treten in unterschiedlicher Stärke auf.

Die weiblichen Sexualhormone sind nicht nur für die Fruchtbarkeit verantwortlich, sie wirken sich beispielsweise auch auf Bereiche wie Schlaf und Psyche aus. Durch die phasenweise Abnahme der Geschlechtshormone kommt es zu einem hormonellen Ungleichgewicht – Stresshormone sind plötzlich im Überschuss. Das hormonelle Durcheinander kann verschiedene Symptome auslösen, die sich in körperliche und psychische Beschwerden unterteilen lassen. Hierzu gehören zum Beispiel:

Zusätzlich klagen einige Frauen über Übelkeit sowie Kopf- und Unterleibsschmerzen. Der niedrige Hormonspiegel während und nach den Wechseljahren kann außerdem das Risiko für Osteoporose erhöhen.

Wie lange dauern diese Beschwerden?

Die hormonelle Umstellung benötigt mehrere Jahre. Die Dauer der Wechseljahresbeschwerden ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Sie können Monate oder Jahre anhalten. Bei einigen Frauen setzen die Wechseljahre mit Anfang 40 ein. Manche erleben die hormonelle Umstellung früher, andere deutlich später.

Zudem durchlaufen Frauen in den Wechseljahren drei verschiedene Phasen, die sich alle auf die Menopause beziehen:

Die Menopause wird durch die Prämenopause eingeleitet. Sie stellt sich um das 40. Lebensjahr herum ein und dauert im Durchschnitt vier Jahre. Die Umstellung des hormonellen Gleichgewichts beginnt, sodass Frauen hier häufig erste Beschwerden erleben.

Die Perimenopause findet um die eigentliche Menopause herum statt. Während dieser Zeit schreitet die Hormonumstellung weiter fort und die Beschwerden können zunehmen. Wann diese Phase beginnt und wie lange sie dauert, ist individuell verschieden. Sie kann einige Monate anhalten oder sich über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren erstrecken.

Die Postmenopause beginnt ein Jahr nach der letzten Periode. Die Östrogen- und Progesteronproduktion hat ihren Tiefpunkt erreicht. Diese Phase dauert so lange, bis sich der Hormonhaushalt auf ein stabiles Niveau eingependelt hat. In der Postmenopause lassen die klimakterischen Beschwerden allmählich nach.

Wechseljahre kommen und gehen also nicht über Nacht. Sie markieren eine Übergangsphase, die sich über Monate und Jahre zieht. Bisher gilt eine Zeitspanne von fünf bis acht Jahren als typische Dauer für die Wechseljahre. Eine amerikanische Studie kam zu dem Ergebnis, dass Frauen für 7,4 Jahre an Wechseljahresbeschwerden leiden.

Warum treten diese Beschwerden auf?

Mit dem Älterwerden ändert sich der Hormonspiegel einer Frau. Die Funktion der Eierstöcke nimmt ab und es werden weniger Östrogene, Androgene und Gelbkörperhormone gebildet. Dies führt zu Verschiebungen der Menstruation bis zur Menopause. Einerseits kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen den weiblichen Geschlechtshormonen, andererseits muss sich der weibliche Körper erst auf diese veränderten Reserven einstellen. „Schuld“ an den Beschwerden ist somit die Hormonumstellung, die von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gesteuert wird.

Wechseljahre müssen jedoch nicht mit Beschwerden verbunden sein. Ob und wie stark diese auftreten, ist von Frau zu Frau verschieden. Etwa ein Drittel aller Frauen hat keine Beschwerden, sodass die Wechseljahre nahezu unbemerkt verlaufen. Ein weiteres Drittel verspürt leichte bis mäßige Beeinträchtigungen. Das letzte Drittel leidet an vielfältigen und unangenehmen Nebenerscheinungen der Umstellung.

Warum werden Frauen häufig während ihrer Menopause inkontinent?

Blasenschwäche gehört zu den häufigsten Folgen der Wechseljahre – rund zwei Drittel aller Frauen leiden unter Inkontinenz während der Menopause. Hauptauslöser ist die Hormonumstellung. Der sinkende Östrogenspiegel kann sich ungünstig auf die Blase und den Beckenboden auswirken. Die Blase der Frau reagiert stärker auf reizende Stoffe im Urin, was sich durch einen gesteigerten Harndrang bemerkbar macht.

Der verringerte Östrogenpegel erhöht außerdem den pH-Wert im Vaginaltrakt und sorgt dafür, dass die Schleimhäute schlechter durchblutet werden. Sie werden dünner, trockener und sind somit anfälliger für Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen. Treten solche Infektionen vermehrt auf, begünstigt dies zusätzlich eine Blasenschwäche.

Je weniger Östrogene im Körper sind, desto schwächer wird auch das Bindegewebe, das Organe wie Gebärmutter und Blase an Ort und Stelle hält. Ist das Bindegewebe geschwächt, besteht die Gefahr, dass die Organe absinken. Das Absinken führt zu einer Krümmung der Harnröhre. Der Blasenschließmuskel ist stärkeren Belastungen ausgesetzt, denen er auf Dauer nicht standhalten kann. Inkontinenz ist die Folge.

Was kann man gegen auftretende Inkontinenz in der Menopause tun?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit der Inkontinenz in der Menopause umzugehen:

Zäpfchen und Salben

Ist der Mangel an weiblichen Hormonen der Hauptauslöser für die Inkontinenz, empfehlen Ärzte häufig eine Behandlung mit Östrogenen. Entsprechende Salben oder Zäpfchen gelten als verträglich. Sie verbessern die Durchblutung der Blase und halten das Gewebe elastisch.

Beckenbodentraining

Auch regelmäßiges Beckenbodentraining ist ein wesentlicher Teil der Inkontinenzbehandlung. Hierbei lernen die Teilnehmer ihren Beckenbodenmuskel zu spüren, um ihn gezielt an- und entspannen zu können. Durch das Training wird die Muskulatur des Beckenbodens gestärkt – und ein starker Beckenbodenmuskel unterstützt den Harnschließmuskel und schützt vor Inkontinenz. Es ist empfehlenswert, die grundlegenden Übungen unter einer fachkundigen Anleitung zu erlernen.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Beckenbodenprobleme mit einer nicht-invasiven Magnetfeldtherapie zu behandeln. Hierbei sitzt der Patient bekleidet auf einem Stuhl, unter dessen Sitzfläche sich ein elektromagnetisches Impulsfeld befindet. Die Impulse dringen in den Beckenboden ein und regen dort die Nervenenden im Gewebe an. Die Muskeln ziehen sich zusammen und entspannen sich anschließend wieder. Sie werden so trainiert und gekräftigt. Für Patienten ist die Magnetfeldtherapie vollkommen schmerzfrei.

Die vaginale Lasertherapie ist minimal-invasiv, schmerzfrei und hinterlässt keine Narben. Das Gewebe der Vagina sowie des umliegenden Harntraktes wird mithilfe eines Laserlichts gestärkt. Die Behandlung verbessert die Stützfunktion für Blase und Harnröhre und erhöht die Gewebequalität. Kurz nach der ersten bis zweiten Behandlung sind bereits Verbesserungen spürbar. Die Lasertherapie erfolgt ambulant in der Ordination und kann ohne Anästhesie durchgeführt werden.